Artenschutz

Artenschutz beginnt im Garten und auf dem Balkon!

Keine Ernte ohne Wildbienen! Wildbienen und andere Insekten sind für die Flora unverzichtbar.

Insekten und Pflanzen leben in einer Symbiose. Die Insekten profitieren vom Nahrungsangebot der Blühpflanzen und die Pflanzen nutzen die Besuche durch Insekten zur Verteilung Ihres Erbgutes und die „Bestäubung“, aus der Samen und Früchte entstehen.

Leider sind viele Blühpflanzen als auch Insekten auch in Deutschland vom Aussterben bedroht.

 

Da der Mensch durch den Ackerbau viele Blühflächen in Monokulturen verwandelt hat und diese mit Insektiziden, Pestiziden und Herbiziden in leicht zu bearbeitenden Monokulturen hält, bleibt sehr wenig Lebensraum für viel der heimischen Pflanzen und Insekten Arten. Auch die Hausgärten verwandeln sich immer mehr in vermeintlich pflegeleichten Stein- und Schotter-Wüsten.

 

Um den Insekten ein Chance zu geben sich in unseren Siedlungsflächen zu vermehren, bedarf es nicht sehr viel. Statt einem Fließ und grobem Schotter kann man 20-30 cm feinen Schotter und Sand mit einer Deckschicht von 1-2cm Humus aufbringen und mit einer einheimischen Waldblumenmischung in ein leicht zu pflegendes Blumenmehr verwandeln. Es genügt die Fläche einmal im Jahr (Herbst) nach der Aussaht mit einer Motorsense zu mähen und das Schnittgut abzutragen und zu kompostieren. Fertig ist das Insektenparadies!

Das geht sogar in einem Blumentopf.

 

Wer für Insekten noch etwas mehr tun, möchte kann eine Nisthilfe aufhängen.

Allerdings sollte man von den aktuellen Baumarktangeboten, abstand halten da diese Nisthilfen meist unbrauchbar sind.

 

Man kann sein Augenmerk auf die Rote Mauerbiene oder die Gehörnte Mauerbiene legen die als Individuen leben und keine Völker bilden. Diese Insekten sind gutmütig und stechen eigentlich nie. Sie leben nur für 6-8 Wochen und legen Ihre Nachkommen am liebsten in Gängen von 5-9 mm Durchmesser ab.

 

Nisthilfen für diese Bienenarten können aus selbst gebohrten Holzklötzen aus Laubholz bestehen. Die Löcher sollten immer 90 Grad zur Holzfaser gebohrt werden damit diese sich nicht ablösen und in den Gang ragen können. Diese Holzfasern können die empfindlichen Flügel der Wildbienen beschädigen und diese damit flugunfähig machen.

 

Nachhaltiger und auch interessanter sind Nisthilfen aus Holz- oder MDF-Platten mit gefrästen Gängen. Diese kann man in der Regel öffnen und im Winter auf Besatz prüfen bzw. nicht genutzte oder fehlgeschlagene Brut entfernen, so dass sie über viele Jahre genutzt werden können.

 

Möchte man den Besatz der Nisthilfen mit Mauerbienen sicherstellen und nicht auf zufällige Bewohner warten, kann man diese Bienen Puppen auch aus der Zucht kaufen oder sich bei Imkern oder Wildbienen-Freunden in der Nähe besorgen.

Das muss jedoch bis spätestens Anfang Februar erfolgen da die Brutsaison der Mauerbienen Ende Februar bis Anfang März mit den ersten warmen Tagen des Frühlings beginnt.


Schauen Sie sich die Folien zum Seminar "Wie siedle ich Wildbienen in meinem Garten an?" vom 16.02.2024 an!
Folien: Wildbienen-im-Garten

 

Ebenfalls Hilfreich, dass Handout vom Seminar, "Wie kann man den Garten ökologisch gestalten?" vom 13.02.2023!

Handout: Handout Magerbeetanlage



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