Steckersolargerät / Balkon-PV



Als Balkonkraftwerk, Balkonan-PV oder Steckersolargerät bezeichnet man eine Photovoltaikkleinanlage die Steckerfertig geliefert wird.

Was ist bei der einfachsten aller Photovoltaikanlagen zu berücksichtigen?

  • Allgemein:

    Die Anlage darf maximal 600W in das Hausnetz einspeisen. Entscheidend ist nicht die Größe der PV Module sondern die vom Wechselrichter tatsächlich abgegebene maximale Leistung.
  • PV-Module
    Es gibt Module in allen Größen und Leistungsklassen.
    Die Wp (Watt-Peek-Leistung) gibt die Menge an elektrischer Leistung an die das Modul unter optimalen Bedingungen erzeugen kann.
    Technisch unterscheidet man vom Aufbau grob nur zwei Unterschiedliche Arten.
    Glas–Folie-Module haben auf der Rückseite eine Kunststofffolie und sind dadurch etwas leichter aber eventuell nicht so langlebig wie 
    Glas–Glas-Module die etwas stabieler sind gegen Verbiegung und Chemische Einflüsse aber auch etwas teurer.
  • Wechselrichter:
    Der Wechselrichter muss alle gängigen Deutschen Normen erfüllen wie:
  • DIN VDE-AR-N 4105 (Netzabschaltung)
    Nach dem Skandal um fehlende Sicherheitseinrichtungen bei Mikrowechselrichtern, hat Andreas Schmitz, alias Akkudoktor eine Datenbank der in Deutschland verfügbaren Mikrowechselrichter erstellt:
    https://www.akkudoktor.net/mikrowechselrichter-datenbank/
  • Mindestens Schutzklasse IP55, besser IP66/67
  • CE
  • Optimal ist eine Zertifizierung durch den DGS (Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e. V.)
  • Wirtschaftlichkeit:
    Einsparungsrechner für Steckersolargeräte: STECKER-SOLAR-SIMULATOR
  • Montage:
    Das Steckersolargerät sollte so montiert werden, dass es Wind und Wetter stand hält und nicht herunter fallen kann.
    Es ist darauf zu achten, dass Dritte z.B. durch das Herabfallen der Anlage oder das Kabel nicht gefährdet werden!
    Des weiteren ist darauf zu achten, dass bei hängender Montage das Glas nicht aus dem Rahmen des PV-Modulas rutschen kann!
  • Anschluss:
    • Das Gerät kann über eine geeignete Steckdose oder direkt mit einer geeigneten Stromleitung verbunden werden.
    • Ein Fehlerstromschutzschalter (Fi) muss für jede Aussensteckdose vorhanden sein und sollte auch zwingend das Steckersolargerät absichern!
      Falls nicht muss dieser nachgerüstet werden!
    • Alle Kabel sollten UV- und Wetter-Beständig sein!
    • Es ist nicht verboten, die Anlage über einen Schukostecker an das Hausnetz anzuschliessen.
      Vom VDE vorgeschrieben ist jedoch eine spezielle "Wielanddose" um auszuschließen, dass ein Nutzer durch das herausziehen des Steckers und Berühren der Kontake innerhalb von 300 Millisekunden einer Spannung ausgesetzt ist. Dies hat Relevanz für den Versicherungsschutz!
      Eine Novelle der VDE Empfehlung ist jedoch in Arbeit (Siehe unten).
    • In Deutschland bestehen die Hausinstallationen in der Regel aus drei Phasen. Da unsere Stromzähler eine "Summenzählung" erstellen, ist es egal an welche der drei Phasen der PV-Wechselrichter angeschlossen wird!
    • Der Netzbetreiber schreibt vor, dass für den PV Betrieb ein Zweirichtungszähler installiert sein muss da die alten "Drehscheibenzähler" bei Überschuss tatsächlich Rückwärts laufen und so als "virtuelle Batterie" agieren.
      In der Regel sind fast alle digitalen Zähler auch Zweirichtungszähler.
    • Die Installation durch einen Fachbetrieb ist nicht notwendig, aber sinnvoll!!!
  • Batterien für Steckersolargeräte?
    Tatsächlich kann man mittlerweile mit einer "Powerstation" (Batteriespeicher mit Wechselrichter) und einem passenden PV-Wechselrichter der mit dieser kommunizieren kann, eine Steckersolar-Batterielösung bauen die auch Nachts noch Strom in das Heimnetz einspeisen kann. Aktuell sind diese Lösungen jedoch recht teuer und lohnen sich nur wenn man sowieso die Anschaffung einer Powerstation plant. Wichtig ist zu beachten, dass bei den meisten Lösungen im Moment der PV-Wechselrichter die Einspeisung ins Hausnetz aus der Batterie übernimmt und nicht die Powerstation selber.
  • Informationen der Netzbetreiber zu Steckersolargeräten:

Bekannte Förderungen für Steckersolargeräte in der Region Mittelhessen

Alle Angaben ohne Gewähr! (Stand 22.03.2024)

Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde oder Stadt über Förderungen bevor Sie ein Steckersolargerät kaufen!

Viele Förderprogramme haben Richtlinien und Verfahren die eingehalten werden müssen.


Änderungs-Wünsche und -Absichten der Regulierung

Bundesregierung:

  • Meldepflicht vereinfachen (nur noch Marktstammdatenregister) <<<< Ist erfolgt
  • Rückwärtsdrehende (Ferraris-) Zähler vorübergehend dulden <<<< Ist erfolgt
  • Erlaubnis für PV-Module >2 m² (in Hessen) <<<< Ist erfolgt
  • PV als „Grundrecht“ (Privilegierung im WEG§) <<<< Ist in Arbeit

VDE: (Info des VDE)

  • Einspeisung erhöhen von 600 W auf 800 W <<<< Ist in Arbeit
    >>>> führt vermutlich zur Regulierung der max. DC Wp Leistung (Entwurf: 800Wp + 20% = 960Wp)! 
  • Schuko-Stecker zulassen <<<< Ist in Arbeit

Der Vortschritt sowohl beim Gesetzgeber als auch bei den Normierungen (VDE) wird unter anderem voran getrieben von der Organisation AG-Balkonkraftwerk.de!

Andreas Schmitz hält uns auf seinem Youtube-Kanal auf dem Laufenden: https://youtu.be/UysdjW2EeDw


Schauen Sie sich auch unser Video zum Seminar "Was bringt ein Steckersolargerät (Balkon-PV)?" vom 21.03.2024 an!

Folien: Steckersolar

Video: Steckersolar


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